Mikrolithiasis testis Risiko für Hodentumoren | Einzelnachweise | Literatur |...


Krankheitsbild in der Urologie


HodenUltraschallbefundZufallsbefundRisikofaktorKeimzelltumorenenMeta-AnalyseRisikoScreening-MaßnahmeInzidenzsensitiveren






Ultraschallbild bei Mikrolithiasis testis


Als Mikrolithiasis testis oder testikuläre Mikrolithiasis bezeichnet man das Auftreten von multiplen ca. 1–3 mm großen Verkalkungen im Hoden, welche über das gesamte Gewebe des Hodens verstreut sind. Im Ultraschallbefund ergibt sich ein Bild von vielen kleinen hellen Punkten, das als Sternenhimmelphänomen bezeichnet wird. Der Befund findet sich bei bis zu 5 % junger Männer als Zufallsbefund und hat keinen eigenen Krankheitswert. Die Bedeutung des Befundes als Risikofaktor für Keimzelltumorenen beim Mann wird kontrovers diskutiert.[1][2]



Risiko für Hodentumoren |


In einer Meta-Analyse zeigte sich ein um den Faktor 8,5 erhöhtes Risiko bei Vorliegen von Mikrolithiasis testis für Hodentumoren bei Patienten mit weiteren spezifischen Risikofaktoren.[1] Studien an ansonsten asymptomatischen Patienten ohne weitere Risikofaktoren sprechen jedoch gegen die originäre Eigenschaft der Mikrolithiasis testis als Vorstufe von Hodentumoren. Vielmehr liege beiden Phänomenen ggf. lediglich ein ähnlicher Pathomechanismus zugrunde. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen gelten bei Patienten mit isolierter Mikrolithiasis testis (ohne weitere Risikofaktoren) als ausreichend.[3][4][5] Aufgrund der Häufigkeit des Befundes ist dieser nicht als Screening-Maßnahme zur Früherkennung von Tumoren geeignet, da die Inzidenz ca. 1000 mal höher ist als jene von Hodentumoren.[2] Mit zunehmend sensitiveren Methoden (bessere Ultraschallgeräte mit höherer Auflösung) steigt die Inzidenz weiter deutlich an.[6]



Einzelnachweise |




  1. ab I. Tan, K. Ang, B. Ching u. a.: Testicular microlithiasis predicts concurrent testicular germ cell tumors and intratubular germ cell neoplasia of unclassified type in adults: a meta-analysis and systematic review. In: Cancer. 116, 19, 2010, S. 4520–4532.


  2. ab M. D. Michaelson, W. K.Oh: Epidemiology of and risk factors for testicular germ cell tumors. In: UpToDate. März 2013 (Volltext, kostenpflichtig)


  3. C. Kratzik: Der sonographische Zufallsbefund unter besonderer Berücksichtigung des Mikrolithiasis testis. In: Journal für Urologie und Urogynäkologie. 15 (Sonderheft 5) (Ausgabe für Österreich), 2008, S. 11–12.


  4. H. Dagash, E. A. Mackinnon: Testicular microlithiasis: what does it mean clinically? In: BJU Int. 99, 2007, S. 157–160.


  5. B. J. DeCastro, A. C. Peterson, R. A. Costabile: A 5-year followup study of asymptomatic men with testicular microlithiasis. In: J Urol. 179, 2008, S. 1420–1423; discussion 1423.


  6. W. Middelton, S. Teefey, C. Santillan: Testicular microlithiasis: prospective analysis of prevalence and associated tumor. In: Radiology. 224, 2002, S. 425–428.



Literatur |



  • Ultraschallbilder: https://eref.thieme.de/GTCAG

  • https://www.urologielehrbuch.de/sternenhimmel-hoden.html






Gesundheitshinweis
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!



Popular posts from this blog

is 'sed' thread safeWhat should someone know about using Python scripts in the shell?Nexenta bash script uses...

How do i solve the “ No module named 'mlxtend' ” issue on Jupyter?

Pilgersdorf Inhaltsverzeichnis Geografie | Geschichte | Bevölkerungsentwicklung | Politik | Kultur...