Abraham Adolf Kaiser Inhaltsverzeichnis Leben | Literatur | Weblinks | Einzelnachweise |...


Person des jüdischen Widerstands gegen den NationalsozialismusHäftling im KZ DachauOpfer des HolocaustOpfer der NS-JustizOlympische Sommerspiele 1936Person, für die ein Stolperstein verlegt wurde (Deutschland)Person (Duisburg)DeutscherGeboren 1874Gestorben 1942Mann


6. März1874Herlinghausen1942Ghetto RigaDuisburgNationalsozialismus in DeutschlandOlympischen SpieleBerlinanonymenSprinterJesse OwensGestapoWohnungsdurchsuchungDurchschriftDüsseldorferSondergerichtPogromnachtSchutzhaftKZ DachauJudensternRigadeportierten deutschen JudenHolocaustStolpersteine






Stolpersteine in der Mainstraße 15


Abraham Adolf Kaiser (geboren 6. März 1874 in Herlinghausen; gestorben 1942 im Ghetto Riga) aus Duisburg war ein deutscher Jude, der gegen den Nationalsozialismus in Deutschland opponierte.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Literatur


  • 3 Weblinks


  • 4 Einzelnachweise





Leben |


Kaiser hatte während der Olympischen Spiele in Berlin, die zur Anerkennung des NS-Systems im Ausland beitragen sollten, am 6. August 1936 einen anonymen Brief an den amerikanischen Sprinter Jesse Owens geschrieben, der mit „civis german“ (ein deutscher Bürger) unterzeichnet war. Nach dem Bericht der Gestapo, die bei der Wohnungsdurchsuchung bei Kaiser angeblich eine Durchschrift fand, sei in dem Brief Deutschland als „ein Land der Barbarenherrschaft und Schreckensherrschaft“ bezeichnet worden, „in welchem Verbrecher am Ruder wären, zwei Millionen politischer Gefangener schmachteten und deutsche Richter willfährige Henkersknechte der Machthaber“ seien. Kaiser habe Owens aufgefordert, „die goldene Olympiamedaille[1] dem Blutmenschen Adolf Hitler vor die Füße zu werfen und ostentativ abzureisen, um diesen Mördern und Barbaren für ihren Hochmutsdünkel eine Lektion zu geben.“[2]. Vor Gericht wies Kaiser darauf hin, dass er sich von dem Neger Owens eine solche Aktion erhoffte, da er ja ebenfalls als Nicht-Arier denunziert werde.


Wie die Gestapo Kaiser als Absender des Briefes identifizierte, ist nicht überliefert. Kaiser wurde von einem Düsseldorfer Sondergericht am 2. Oktober 1936 wegen des Briefes zu achtzehn Monaten Gefängnis verurteilt. Nach der Pogromnacht im November 1938 kam Kaiser wie viele Juden in Schutzhaft, er wurde acht Monate lang im KZ Dachau festgehalten. Als im Herbst 1941 der Judenstern eingeführt wurde, weigerte sich Kaiser, das Zeichen an seiner Kleidung zu tragen. Im Oktober 1941 wurde er erneut festgenommen und am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert, wo die Masse der dorthin deportierten deutschen Juden Opfer des Holocaust wurde.


Über das weitere Schicksal Kaisers ist nichts bekannt.


Stolpersteine erinnern in der Duisburger Mainstraße 15 an Abraham Kaiser und Mathilde Kaiser.[3]



Literatur |




  • Julius H. Schoeps: Gab es einen jüdischen Widerstand? Abwehrstrategien gegen Hitler und den NS-Terror. Vortrag am 18. Juli 1997 in der Henning-von-Tresckow-Kaserne, Potsdam Gedenkstätte Deutscher Widerstand (PDF; 75 kB) (Memento vom 3. November 2012 im Internet Archive)


  • L. Joseph Heid: Hitler missbrauchte den olympischen Geist, Die Welt, 30. Juli 2011



Weblinks |



  • Kaiser, Adolf Abraham, in: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945


Einzelnachweise |




  1. Owens wurde vierfacher Olympiasieger


  2. Zitate nach Schoeps


  3. Jenny Bühning, Kurt Walter: Stolpersteine in Duisburg II, fbw-duisburg (Memento vom 8. März 2012 im Internet Archive)
































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