Nikolaus Joseph von Jacquin Inhaltsverzeichnis Leben | Leistung | Nach Jacquin benannte Taxa | Ehrungen...
Botaniker (18. Jahrhundert)Botaniker (19. Jahrhundert)ZoologeChemiker (18. Jahrhundert)Chemiker (19. Jahrhundert)Mediziner (18. Jahrhundert)Hochschullehrer (Universität Wien)Hochschullehrer (Schemnitz)FreiherrMitglied der Royal SocietyNamensgeber für eine PflanzengattungMitglied der Königlich Schwedischen Akademie der WissenschaftenMitglied der Preußischen Akademie der WissenschaftenMitglied der Bayerischen Akademie der WissenschaftenMitglied der Russischen Akademie der WissenschaftenTräger des k.u. Sankt Stephans-OrdensMitglied der Kurpfälzischen Akademie der WissenschaftenPerson (Habsburgermonarchie vor 1804)Person (Kaisertum Österreich)Geboren 1727Gestorben 1817Mann
16. Februar1727Leiden26. Oktober1817WienBotanikerChemikerbotanisches AutorenkürzelWestindienSchloss SchönbrunnsammelnChemieSchemnitzBotanischen Gartens der Universität WienLinnéFreiherrenstandStephansordenJoseph Franz von JacquinJohann KnappÖsterreichische GalerieWienMatzleinsdorfWaldmüllerparkLandstraßeMykologieZoologieTheophrastaceaeOrchidaceaeBerg-SpitzkielIPNIPreußischen Akademie der WissenschaftenRussischen Akademie der WissenschaftenSankt PetersburgKaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher zu MoskauBayerischen Akademie der WissenschaftenJoseph Daniel BöhmUniversität WienLeopold Schrödl
Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (* 16. Februar 1727 in Leiden; † 26. Oktober[1]1817 in Wien) war ein österreichischer Botaniker und Chemiker. Er praktizierte ab 1752 in Wien als Arzt. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Jacq.“.
Inhaltsverzeichnis
1 Leben
2 Leistung
3 Nach Jacquin benannte Taxa
4 Ehrungen
5 Schriften
6 Literatur
7 Weblinks
8 Anmerkungen
Leben |
Nikolaus Joseph von Jacquin bereiste von 1754 bis 1759 Westindien, um dort neue Pflanzen für die kaiserlichen Gärten zu Wien und Schloss Schönbrunn zu sammeln. Nach seiner Rückkehr war er von 1763 bis 1768 Professor der Chemie und Mineralogie in Schemnitz, ab 1769 Professor für Chemie und Botanik an der Universität Wien, zudem auch Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien und später der Kaiserlichen Gärten von Schloss Schönbrunn. Er führte experimentelle Methoden in die Chemie ein und war maßgeblich an der Einführung des Ordnungssystems von Linné im Gebiet der Habsburger Monarchie beteiligt. Er trat 1797 in den Ruhestand, wurde 1806 in den Freiherrenstand erhoben und erhielt den Stephansorden. Sein Sohn Joseph Franz von Jacquin wurde ebenfalls ein Professor der Botanik.
Zu Ehren von Jacquin wurde nach seinem Tode von der Wiener Universität ein Gemälde in Auftrag gegeben. Der Wiener Blumenmaler Johann Knapp schuf die Huldigung an Jacquin (1821/22), ein außergewöhnliches Bild, auf dem in botanisch exakter Weise Pflanzen dargestellt sind, die von Jacquin beschrieben wurden (Wien, Österreichische Galerie).
Er liegt auf dem katholischen Friedhof Wien Matzleinsdorf (heute: Waldmüllerpark) begraben. Im Jahr 1875 wurde in Wien Landstraße (3. Bezirk) die Jacquingasse nach ihm benannt.
Leistung |
Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin ist Erstbeschreiber vieler Pflanzen, Pilze und Tiere. In der Botanik und Mykologie wird sein Name mit „Jacq.“, in der Zoologie mit „Jacquin“ abgekürzt.
Nach Jacquin benannte Taxa |
Eine Gattung der Theophrastaceae ist nach ihm Jacquinia L. benannt; eine Gattung der Orchidaceae ist nach ihm Jacquiniella Schltr. benannt. Außerdem trägt der Berg-Spitzkiel (Oxytropis jacquinii .mw-parser-output .Person{font-variant:small-caps}Bunge) seinen Namen. Laut IPNI tragen 65 Species die Eponyme jacquiniana, jacquinianum oder jacquinianus.
Ehrungen |
1786 wurde er auswärtiges und 1812 Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2]
Seit 1780 war er auch Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[3] 1806 wurde er zum Ehrenmitglied der Kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau gewählt.[4] 1807 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
In seinem Todesjahr 1817 wurde eine Gedenkmedaille, Bronze, 65 mm, von Joseph Daniel Böhm angefertigt. Literatur: Brettauer 555.
Im Jahr 1905 wurde im Arkadenhof der Universität Wien ihm zu Ehren eine Büste von Leopold Schrödl enthüllt.
Am 23. Februar 2011 wurde in Österreich eine 20 €-Münze zu Ehren des Forschers ausgegeben. Der Feingehalt des Silbers beträgt 900 Tausendstel und der Durchmesser der Münze 34 Millimeter.
Schriften |
Flora austriaca (Wien 1773–78, mehrere Bände, mit 450 kolorierten Tafeln)
Selectarum stirpium americanum historia (Wien, 1763 u. 1780, mit 264 kolorierten Tafeln)
Observationes botanicae (Wien, 1764, 4 Bände mit 100 Tafeln)
Icones plantarum rariorum (Wien, 1781–1793, 3 Bände mit 648 kolorierten Tafeln); online
Anfangsgründe der medicinisch-practischen Chymie: Zum Gebrauche seiner Vorlesungen (Wien, 1783) Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Nikolaus Joseph Edlen von Jacquin's Anfangsgründe der medicinisch-practischen Chymie : zum Gebrauche seiner Vorlesungen. Wappler, Wien 2. Aufl. 1785 Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Collectanea ad botanicam, chemiam et historiam naturalem spectantia (Wien, 1786–96)
Hortus botanicus Vindobonensis (1770–1776, 5 Bände, 300 Bildtafeln)
Plantarum rariorum Horti caesarei Schoenbrunnensis descriptiones et icones (1797–1804, 4 Bände mit 500 Tafeln)
Literatur |
Constantin von Wurzbach: Jacquin, Nikolaus Joseph Freiherr von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 26–32 (Digitalisat).
Heinrich Wilhelm Reichardt: Jacquin, Nikolaus Joseph Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 631 f.- Helmut Dolezal: Jacquin, Nikolaus Joseph Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 257–259 (Digitalisat).
Jacquin Nicolaus Joseph Frh. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 52 f. (Direktlinks auf S. 52, S. 53).- Marianne Marianne und Helga Hühnel, Nikolaus Joseph Jacquin (1727–1817) – ein Naturforscher (er)findet sich. V&R unipress, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8471-0710-1.
Weblinks |
Commons: Nikolaus Joseph von Jacquin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Eintrag zu Nikolaus Joseph von Jacquin im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)- Digitalisierte Werke von Nicolaus Joseph Jacquin
Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Nikolaus Joseph von Jacquin beim IPNI
Briefwechsel von Nikolaus Joseph von Jacquin mit Carl von Linné
Anmerkungen |
↑ A-Wsa, Totenbeschauprotokoll 140, fol. 12v
↑ Mitglieder der Vorgängerakademien. Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 10. April 2015.
↑ Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Nikolaus Joseph von Jacquin. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 31. August 2015 (russisch).
↑ Boltatschewa S.I. u. a. : Ehrenmitglieder der Moskauer Universität und ihrer wissenschaftlichen Gesellschaften. 1804–2004. Biografisches Wörterbuch. Verlag MSU, Moskau, 2005. ISBN 5-211-04997-7. S. 324, 644. (In Russ.)
Personendaten | |
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NAME | Jacquin, Nikolaus Joseph von |
ALTERNATIVNAMEN | Jacquin, Nikolaus Joseph Freiherr von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Botaniker |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1727 |
GEBURTSORT | Leiden (Stadt) |
STERBEDATUM | 26. Oktober 1817 |
STERBEORT | Wien |