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Logo der Gemeinschaft mit der Et’hem-Bey-Moschee.


Die Muslimische Gemeinschaft Albaniens (albanisch Komuniteti Mysliman i Shqipërisë, kurz KMSH) ist eine 1923 gegründete, private Institution und Glaubensgemeinschaft, die die Einrichtungen der sunnitisch-islamischen Bevölkerung des Landes vereint.[1] Sie steht seit den 2010er Jahren der Gülen-Bewegung des in den Vereinigten Staaten lebenden spirituellen Führers Fethullah Gülen nahe,[2] die in der Türkei als FETÖ verboten ist. Vorsitzender ist seit 2014 Skënder Bruçaj. Der Sitz befindet sich in der Hauptstadt Tirana.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Aufgaben


  • 3 Islamische Hochschulen


  • 4 Sonstiges


  • 5 Weblinks


  • 6 Siehe auch


  • 7 Einzelnachweise





Geschichte |


Die Anfänge einer einheitlichen muslimischen Gemeinschaft in Albanien sind auf das Jahr 1921 zu datieren. Damals trennte sich die albanische Sektion vom Osmanischen Kalifat und gründete eine eigene unabhängige Organisation, die sich um die Muslime in Albanien kümmern sollte. Im Oktober 1923 beginnt die Veröffentlichung der Zeitung Zani Naltë; sie wurde jedoch 1939 wieder eingestellt. Während des Zweiten Weltkrieges wird die Zeitung Kultura Islame publiziert. Mit der Erscheinung der ersten islamischen Zeitung wurde 1923 auch die erste Madrasa in der Hauptstadt Tirana (alb. Medreseja e Tiranës) eröffnet. Erster Vorsitzender war H. Vehbi Dibra.


1967 wurden in Albanien alle Moscheen und Kirchen geschlossen, jedwede religiöse Bekennung und Ausübung wurde verboten. Albanien erklärte sich zum ersten atheistischen Staat der Welt.


Am 16. November 1990 – nach dem Fall des Kommunismus in Albanien – wurde in der Bleimoschee von Shkodra die Institution unter Hafiz Sabri Koçi wieder neu gegründet und erstmals wieder öffentlich gebetet. Seit dieser Zeit erscheint zudem die Zeitung Drita Islame.[3] Bis 2003 wurden die meisten Medresen der KMSH von Nichtregierungsorganisationen aus arabischen Staaten finanziert. Mit Beginn des „Krieges gegen den Terror“ der USA wurden die meisten dieser arabischen NGOs außer Landes verwiesen oder mussten ihre Aktivitäten einschränken. Die arabischen Organisationen wurden durch türkische, zumeist aus dem Kreise des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen, ersetzt.[4]


Von 2004 bis 2014 war Selim Muça der Vorsitzende der Gemeinschaft.


Die KMSH kündigte im Jahr 2010 an, in der Hauptstadt eine islamische Universität, welche die Fakultäten Theologie und Philologie beinhalten soll, einrichten zu wollen. Der Unterricht hätte auf Albanisch, Türkisch, Arabisch und teilweise auch auf Englisch erfolgen sollen.[5] Dies wurde nicht verwirklicht; stattdessen wurde eine koedukative Universität mit stärkerem Gewicht auf Geisteswissenschaften gegründet.



Aufgaben |


Die KMSh ernennt die Muftis, Imame, Chatibe und Muezzine in den islamischen Gemeinden. Der Vorsitzende der KMSh diente bis zur Amtszeit von Skender Brucaj als Großmufti Albaniens:






























































Nr.
Name
Amtszeit
1

Haxhi Vehbi Dibra
1923
1929
2
Behexhet Shapati
1929
1942
3
Hafiz Sherif Lëngu
1942
1945
4
Hafiz Musa H. Ali Basha
1945
1954
5
Hafiz Sylejman Myrta
1954
1966
6
Esat Myftija
1966
1967
7

Haxhi Hafiz Sabri Koçi
1990
2003
8

Haxhi Selim Muça
2004
2014
9

Skënder Bruçaj
2014

amtierend


Islamische Hochschulen |


In Albanien existieren die als islamische Universität geplante geisteswissenschaftliche Universiteti Bedër in Tirana, und sieben Medresen. Fünf der sieben Medresen werden von der Gülen-Bewegung kontrolliert.




  • H. Mahmud Dashi in Tirana


  • H. Sheh Shamia in Shkodra


  • Mustafa Varoshi in Durrës


  • Hafiz Ali Korça in Kavaja


  • Liria in Elbasan


  • Vexhi Buharaja in Berat


  • Abdullah Zemblaku in Korça



Sonstiges |


Die Gemeinschaft ist Mitglied im Departement des interreligiösen Dialoges (alb. Departamenti i Dialogut Ndërfetar).



Weblinks |


  • Offizielle Internetpräsenz


Siehe auch |


  • Islam in Albanien


Einzelnachweise |




  1. Rreth nesh. In: Komuniteti Mysliman i Shqiperise. Archiviert vom Original am 29. Mai 2012; abgerufen am 29. Januar 2011 (albanisch). 


  2. Oliver Scharbrodt, Samim Akgönül, Ahmet Alibašić, Jørgen Nielsen, Egdunas Raciuss (Hrsg.): Yearbook of Muslims in Europe. Band 7. Brill, Leiden, Boston 2015, Albania, S. 19 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 12. März 2016]). 


  3. Historiku i KMSH-së. In: Komuniteti Mysliman i Shqiperise. Archiviert vom Original am 22. Juni 2012; abgerufen am 29. Januar 2011 (albanisch). 


  4. Olsi Jazexhi: Yearbook of Muslims in Europe. Hrsg.: Oliver Scharbrodt, Samim Akgönül, Ahmet Alibašić, Jørgen Nielsen, Egdunas Raciuss. Band 6. Brill, Leiden, Boston 2014, Albania, S. 24 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 12. März 2016]). 


  5. Hapja e Universitetit Islam në Shqipëri. In: Komuniteti Mysliman i Shqiperise. Archiviert vom Original am 23. September 2010; abgerufen am 29. Januar 2011 (albanisch). 




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