Gauliga Saale-Elster Inhaltsverzeichnis Überblick | Einordnung | Meister der Gauliga Saale-Elster...


Mitteldeutsche FußballmeisterschaftFußball in Sachsen-Anhalt


Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereinemitteldeutschen FußballmeisterschaftBurgenlandkreisesWeißenfelserGau SaaleTeuchernNaumburgZeitzMerseburg1916/171917/18KyffhäuserNordthüringenOstthüringenSüdthüringenWartburgWestthüringen1918/19Kreisliga SaaleGau Saale1923/241926/27GleichschaltungGauliga MitteNaumburger SV 05Schwarz-Gelb WeißenfelsTuRV 1861 Weißenfels1923/24Naumburger SV 05VfB Eisleben1. SV JenaSC 06 OberlindFC Wacker Halle1926/27Schwarz-Gelb WeißenfelsChemnitzer BCGauliga MitteSpVgg Zeitz 1910Naumburger SV Hohenzollern/ Naumburger SV 05MeisterschaftsendrundeAltmarkAnhaltEichsfeldElbe/BodeElbe-ElsterErzgebirgeGöltzschtalGrafschaft MansfeldHarzJeetzeKyffäuserMittelelbeMittelsachsenMuldeNordsachsenNordthüringenNordwestsachsenObererzgebirgeOberlausitzOsterlandOstsachsenOstthüringenSaaleSaale-ElsterSüdthüringenThüringenVogtlandWartburgWestsachsenWestthüringenElbeMittelsachsenNordwestsachsenOstsachsenSaaleThüringenWestsachsen












































Gauliga Saale-Elster
Voller Name Gauliga Saale-Elster
Verband
VMBV
Erstaustragung 1912
Letztmalige Austragung 1933
Hierarchie 1. Liga
Mannschaften 5 – 10
Rekordmeister
Naumburger SV Hohenzollern/ Naumburger SV 05 (7)
Qualifikation für
mitteldeutsche Fußballmeisterschaft
Region
Landkreis Naumburg, Landkreis WeißenfelsVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat

↓ 2. Klasse


Die Gauliga Saale-Elster (auc 1. Klasse Saale-Elster) war eine der obersten Fußballligen des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV). Sie wurde 1912 gegründet und bestand bis zur Auflösung des VMBV 1933. Der Sieger qualifizierte sich für die Endrunde der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft. Das Verbandsgebiet entspricht ungefähr dem heutigen östlichen Teil des Burgenlandkreises.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Überblick


  • 2 Einordnung


  • 3 Meister der Gauliga Saale-Elster 1913–1933


  • 4 Rekordmeister


  • 5 Ewige Tabelle


  • 6 Quellen





Überblick |


Die Gründung unter dem Namen Gau Saale-Unstrut erfolgte am 11. Juni 1912. Die Gaugründung basierte auf den Wunsch der Weißenfelser Vereine, die ihre Interessen im Gau Saale nicht genügend berücksichtigt fanden. Auf Grund der geringen Entfernung der Orte und den dadurch verminderten Fahrtverbindungen wurden ebenfalls die Vereine aus Teuchern, Naumburg und Zeitz in den neuen Gau aufgenommen. Die Absicht, ebenfalls die Stadt Merseburg anzuschließen, scheiterte, da für Merseburger Vereine die Fahrtverbindungen im Saalegau bequemer und günstiger waren. Die Vereine spielten zuvor unter anderem in der 1. Klasse Ostthüringen, der 2. Klasse Saale und der 3. Klasse Nordwestsachsen. Der Gau wurde während der ersten Saison in Saale-Elster umbenannt, die oberste Liga startete mit fünf Vereinen.


Mit Beginn des Ersten Weltkrieges stockte vorerst der Spielbetrieb. Im Gau Saale wurde im Februar 1915 begonnen, eine Meisterschaft auszutragen. Bereits Ende Februar 1915 wurde diese jedoch wieder abgebrochen. Im Juli 1915 wurde dann ein zweiter Versuch zur Austragung einer Meisterschaft gestartet, ob diese Runde zu Ende gespielt wurde, ist nicht überliefert. Die weiteren Kriegsspielzeiten fanden normal statt. In den Saisons 1916/17 und 1917/18 war der Gaumeister Saale-Elsters nicht mehr direkt für die mitteldeutsche Fußballendrunde qualifiziert, sondern spielte zuerst gegen die Meister der anderen Thüringer Gauligen die Thüringer Fußballmeisterschaft aus. Nur dieser Sieger durfte dann an der mitteldeutschen Fußballendrunde teilnehmen. Im Juli 1918 wurde beschlossen, die Thüringer Gaue Kyffhäuser, Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster, Südthüringen, Wartburg und Westthüringen zu einem Kreis zusammen zu schließen, eine oberste Thüringenliga sollte eingerichtet werden. Der Saale-Elster-Gau protestierte gegen die Entscheidung und spielte daher auch in der Spielzeit 1918/19 eine eigene 1. Klasse aus.


Im Zuge der Spielklassenreform des VMBV 1919 war die Gauliga Saale nur noch zweitklassig. Mit der Kreisliga Saale wurde eine neue oberste Spielklasse geschaffen, die neben dem Gau Saale-Elster noch den Gau Saale beinhaltete und von den Halleschen Vereinen dominiert wurde. Zur Spielzeit 1923/24 wurden die Kreisligen wieder abgeschafft, die Gauliga Saale-Elster war fortan wieder erstklassig und wurde zuerst mit acht Teilnehmern ausgespielt. Zur Saison 1926/27 wurde die Teilnehmerzahl auf zehn erhöht und verblieb bis 1933 so.


Im Zuge der Gleichschaltung wurde der VMBV und demzufolge auch die Gauliga Saale-Elster, wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. Kein Verein erhielt einen Startplatz für die ab 1933 neu eingeführte erstklassige Gauliga Mitte, die Vereine wurden stattdessen in den unteren Spielklassen des neuen Fußballgaus eingeordnet.


Die Gauliga Saale-Elster wurde von den Weißenfelser und Naumburger Vereinen dominiert. Rekordmeister mit sieben Meisterschaften ist der Naumburger SV 05, der gerade Ende der 1920er und Anfang der 1930 mit dem viermaligen Gaumeister Schwarz-Gelb Weißenfels um die Meisterschaft kämpfte. Die beiden Weißenfelser Vereine Preußen und TV Lion kamen ebenfalls zu Meisterschaftsehren. Beide Vereine fusionierten 1920 zur TuRV 1861 Weißenfels und konnten gemeinsam nochmals zwei Gaumeisterschaften gewinnen.



Einordnung |


Die übermäßige Anzahl an erstklassigen Gauligen innerhalb des VMBVs hatte eine Verwässerung des Spielniveaus verursacht, es gab teilweise zweistellige Ergebnisse in den mitteldeutschen Fußballendrunden. Die Vereine aus der Gauliga Saale-Elster gehörten zu den spielschwächeren Vereinen im Verband, wenngleich hohe Niederlagen gegen stärkere Vereine meist ausblieben. Größter Erfolg für einen Verein aus dem Saale-Elster-Gau bei der mitteldeutschen Fußballendrunde war das Erreichen des Halbfinales in der Spielzeit 1923/24 durch den Naumburger SV 05. Nach Siegen über den VfB Eisleben (2:1), den 1. SV Jena (2:1) und den SC 06 Oberlind (3:2 n. V.) scheiterten die Naumburger erst mit 1:3 am FC Wacker Halle. 1926/27 konnte Schwarz-Gelb Weißenfels die dritte Spielrunde erreichen, scheiterte in dieser jedoch deutlich mit 0:6 am Chemnitzer BC. In allen weiteren ausgespielten Endrunden schieden die Gaumeister Saale-Elsters bereits in der ersten oder zweiten Runde aus.


Auch in der ab 1933 eingeführten erstklassigen Gauliga Mitte konnte kein Verein aus dem ehemaligen Gau Saale-Elster Erfolge feiern. Als einzigem Verein aus diesem Gaugebiet gelang der SpVgg Zeitz 1910 bis 1944 der Sprung in die neu geschaffene erste Spielklasse.



Meister der Gauliga Saale-Elster 1913–1933 |































































































































Jahr
Gaumeister
Saale-Elster
Abschneiden
mitteldt. Meisterschafta
Mitteldeutscher Meister

1912/13

Weißenfels, Preußen!FC Preußen Weißenfels
Viertelfinale B (1)

Leipzig, VfB!VfB Leipzig

1913/14

Weißenfels, Hohenzollern!FC Hohenzollern Weißenfels
Achtelfinale (2)

Leipzig, SpVgg!SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau

1914/15

nicht überliefert

keine mitteldeutsche Endrunde

1915/16

Naumburg, Hohenzollern!Naumburger SV Hohenzollern
Qualifikation (1)

Leipzig, Eintracht!FC Eintracht Leipzig

1916/17

Weißenfels, Preußen!FC Preußen Weißenfels

keine Teilnahmeb

Hallescher FC 1896

1917/18

Weißenfels, Lion!TV Lion Weißenfels

keine Teilnahmeb

Leipzig, VfB!VfB Leipzig

1918/19

Naumburger SV 05
Viertelfinale (2)

Hallescher FC 1896

1919/20

Kreisliga Saale

Leipzig, VfB!VfB Leipzig

1920/21

Halle, Wacker! FC Wacker Halle

1921/22

Leipzig, SpVgg!SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau

1922/23

Dresden, Guts Muts!SV Guts Muts Dresden

1923/24

Naumburger SV 05
Halbfinale (4)

Leipzig!SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau

1924/25

Naumburger SV 05
1. Runde (1)

Leipzig, VfB!VfB Leipzig

1925/26

Weißenfels, TuRV!TuRV 1861 Weißenfels
1. Runde (1)

Dresden!Dresdner SC

1926/27

Weißenfels, Schwarz!Schwarz-Gelb Weißenfels
2. Zwischenrunde (3)

Leipzig!VfB Leipzig

1927/28

Naumburger SV 05
2. Vorrunde (2)

Halle, Wackker! FC Wacker Halle

1928/29

Naumburger SV 05
2. Vorrunde (2)

Dresden!Dresdner SC

1929/30

Weißenfels, Schwarz!Schwarz-Gelb Weißenfels
1. Vorrunde (1)

Dresden!Dresdner SC

1930/31

Naumburger SV 05
1. Vorrunde (1)

Dresden!Dresdner SC

1931/32

Weißenfels, Schwarz!Schwarz-Gelb Weißenfels
1. Vorrunde (1)

Chemnitz!PSV Chemnitz

1932/33

Weißenfels, TuRV!TuRV 1861 Weißenfels
2. Runde (2)

Dresden!Dresdner SC


a In Klammern ist die erreichte Spielrunde als Zahl angegeben.


b 1916/17 und 1917/18 musste sich der Gaumeister Saale-Elsters zuerst in der Thüringer Fußballmeisterschaft gegen die anderen Vereine aus den Thüringer Gauen durchsetzten, um an der mitteldeutschen Fußballendrunde teilzunehmen. Dies misslang in beiden Spielzeiten den Gaumeistern Saale-Elsters.


Rekordmeister |


Rekordmeister der Gauliga Ostthüringen ist der Naumburger SV Hohenzollern/ Naumburger SV 05, der den Titel sieben Mal gewinnen konnten.







































Verein Titel Jahr

Logo n05.png

Naumburger SV Hohenzollern/ Naumburger SV 05
7
1915/16, 1918/19, 1923/24, 1924/25, 1927/28, 1928/29, 1930/31

Schwarz Gelb Weißenfels (1931).png

FC Hohenzollern Weißenfels/ Schwarz-Gelb Weißenfels
4
1913/14, 1926/27, 1929/30, 1931/32

Coats of arms of None.svg

FC Preußen Weißenfels
2
1912/13, 1916/17

Coats of arms of None.svg

TuRV 1861 Weißenfels
2
1925/26, 1932/33

Coats of arms of None.svg

TV Lion Weißenfels
1
1917/18


Ewige Tabelle |


Berücksichtigt sind alle überlieferten Spielzeiten der erstklassigen Gauliga Saale-Elster von 1912 bis 1933. Die Spielzeit 1918/19 ist nicht überliefert. Da es in der Saison 1916/17 zu einem Spiel kam, das als Niederlage für beide Mannschaften gewertet wurde, gibt es mehr Gegenpunkte als Pluspunkte.




































































































































































































































































Pl.
Verein
Jahre

Sp.

S

U
N T+
T-

Diff.
Punkte Ø-Pkt. Titel Spielzeiten
 1.
Naumburger SV Hohenzollern/
Naumburger SV 05
15
 208
 122
 34
 52
611 307
+304
278:138 1,34 7 1912–1914, 1915–1918, 1923–1933
 2.
FC Hohenzollern Weißenfels/
Weißenfelser SpVgg 03/
Schwarz-Gelb Weißenfels
13
 196
 122
 27
 47
664 289
+375
271:121 1,38 4 1912–1914, 1916/17, 1923–1933
 3.
TuRV 1861 Weißenfels 10
 168
 91
 25
 52
464 308
+156
207:129 1,23 2 1923–1933
 4.
Zeitzer BC 1903 14
 202
 79
 27
 96
448 515
−67
185:219 0,92 0 1912–1914, 1915–1917, 1923–1933
 5.
SpVgg Zeitz 1910 13
 192
 67
 36
 89
395 506
−111
170:214 0,89 0 1915–1918, 1923–1933
 6.
Weißenfelser SC 03 12
 186
 70
 28
 88
370 471
−101
168:204 0,9 0 1912–1914, 1923–1933
 7.
SV Teuchern 1910 9
 155
 65
 23
 67
369 350
+19
153:157 0,99 0 1924–1933
 8.
SC 1924 Grana/Zeitz 6
 107
 39
 29
 39
212 216
 −4
107:107 1 0 1927–1933
 9.
Naumburger BC 1920 9
 152
 41
 16
 95
275 465
−190
98:206 0,64 0 1923–1930, 1931–1933
10.
SV Blau-Gelb Weißenfels 7
 124
 28
 20
 76
207 425
−218
76:172 0,61 0 1925–1932
11.

FC Preußen Weißenfelsc
5
 38
 22
 4
 12
85 69
+16
48:28 1,26 2 1912–1914, 1915–1918
12.

TV Lion Weißenfelsc
2
 16
 10
 1
 5
33 27
 +6
21:11 1,31 1 1916–1918
13.
Polizei VfL Weißenfels 1
 18
 5
 5
 8
35 52
−17
15:21 0,83 0 1932/33
14.
SV Wacker Corbetha 2
 36
 4
 3
 29
27 140
−113
11:61 0,31 0 1926/27, 1930/31
15.
VfB Rudelsburg Bad Kösen 1
 14
 1
 0
 13
4 59
−55
2:26 0,14 0 1923/24


c Fusionierten 1920 zur TuRV 1861 Weißenfels (in Tabelle gesondert aufgeführt).


Quellen |



  • Udo Luy: Ergebnisse und Tabellen im Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine 1900 – 1914., 2015.

  • Udo Luy: Ergebnisse und Tabellen im Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine 1914/15 – 1917/18., 2016.


  • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Deutsche Meisterschaft, Gauliga, Oberliga. Zahlen, Bilder, Geschichten. AGON-Sportverlag, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.

  • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7: Vereinslexikon. AGON-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9.

  • Abschlusstabellen Deutschland

  • Abschlusstabellen auf oberberg-fussball.de


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