Eulersche Zahlen Inhaltsverzeichnis Zahlenwerte | Eigenschaften | Eulersche Polynome | Vorkommen |...


GanzzahlmengeAnalysisPermutationstheorieLeonhard Euler als Namensgeber


Leonhard EulerFolgeTaylorentwicklungHyperbelfunktionEuler-ZahlenVorzeichenmodulo ~-Äquivalenz Hurwitzschen Zetafunktion Funktionalgleichung (dort mit m=1, n=4)holomorphen FunktionBernoulli-PolynomenBernoulli-ZahlenDirichletsche BetafunktionBernoulli-ZahlNullstellenmengeTaylorentwicklungBernoulli-ZahlenWurzelkriteriumGudermannfunktion uneigentlichen Integralenalternierender Permutationen geordnet Tangentenzahlen








Die Eulerschen Zahlen oder manchmal auch Euler-Zahlen (nach Leonhard Euler) sind eine Folge En{displaystyle ,E_{n}} ganzer Zahlen, die durch die Taylorentwicklung der Hyperbelfunktion Secans hyperbolicus


sech⁡(x)=1cosh⁡(x)=2ex+e−x=∑n=0∞Enxnn!{displaystyle operatorname {sech} (x)={frac {1}{cosh(x)}}={frac {2}{e^{x}+e^{-x}}}=sum _{n=0}^{infty }E_{n}{frac {x^{n}}{n!}}}

definiert sind.
Sie sind nicht zu verwechseln mit den zweiparametrigen Euler-Zahlen E(n,k).




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Zahlenwerte


  • 2 Eigenschaften


    • 2.1 Asymptotisches Verhalten


    • 2.2 Rekursionsgleichung


    • 2.3 Geschlossene Darstellungen




  • 3 Eulersche Polynome


  • 4 Vorkommen


    • 4.1 Taylorreihen


    • 4.2 Integrale


    • 4.3 Permutationen




  • 5 Literatur


  • 6 Einzelnachweise


  • 7 Weblinks





Zahlenwerte |


Die ersten Eulerschen Zahlen En{displaystyle E_{n}} ≠ 0 lauten




















































n{displaystyle n}

En{displaystyle E_{n}}
0
1
2
−1
4
5
6
−61
8
1385
10
−50521
12
2702765
14
−199360981
16
19391512145
18
−2404879675441
20
370371188237525

Alle Eulerschen Zahlen mit ungeradem Index sind Null, während diejenigen mit geradem Index alternierendes Vorzeichen haben.
Ferner besitzen die positiven Werte, mit Ausnahme von E0 bei Division durch 10 den Rest 5 und die negativen Werte modulo 10 den Rest −1 bzw. Wert 9.


Manche Autoren lassen die Zahlen mit ungeradem Index ganz weg, halbieren die Indizes sozusagen, da dort die Werte mit 0 nicht betrachtet werden, und definieren ihre Euler-Zahlen als verbleibende Folge. Manchmal werden die Eulerschen Zahlen auch so definiert, dass sie alle positiv sind, sprich unseren (−1)nE2n{displaystyle (-1)^{n}E_{2n}} entsprechen.



Eigenschaften |



Asymptotisches Verhalten |


Für das asymptotische Verhalten der Eulerschen Zahlen gilt


E2n∼(−1)n8nπ(4nπe)2n=(−1)ne2(4nπe)2n+12{displaystyle E_{2n}sim (-1)^{n},8,{sqrt {frac {n}{pi }}}left({frac {4n}{pi e}}right)^{2n}=(-1)^{n}{frac {sqrt {e}}{2}}left({frac {4n}{pi e}}right)^{2n+{frac {1}{2}}}}

oder präziser


E2n(2n)!∼2(−1)n(2π)2n+1{displaystyle {frac {E_{2n}}{(2n)!}}sim 2,(-1)^{n}left({frac {2}{pi }}right)^{2n+1}}

mit der ~-Äquivalenz-Notation.



Rekursionsgleichung |


Eine leicht zu merkende Form der Rekursionsgleichung mit dem Startwert E0=1{displaystyle E_{0}=1} lautet


n∈N:(E+1)n+(E−1)n=0{displaystyle forall ,nin mathbb {N} colon quad (E+1)^{n}+(E-1)^{n}=0}

wobei En{displaystyle E^{n}} als En{displaystyle E_{n}} zu interpretieren ist und woraus


n∈N:k=0n(1+(−1)n−k)(nk)Ek=0{displaystyle forall ,nin mathbb {N} colon quad sum _{k=0}^{n}left(1+(-1)^{n-k}right){n choose k}E_{k}=0}

bzw. durch Indextransformation die explizite Gestalt


n∈N:En=−k=1⌊n/2⌋(n2k)En−2k{displaystyle forall ,nin mathbb {N} colon quad E_{n}=-sum _{k=1}^{lfloor n/2rfloor }{n choose 2k}E_{n-2k}}

folgt.



Geschlossene Darstellungen |


Die Eulerschen Zahlen lassen sich sogar exakt[1]


n∈N0:E2n=(2n)!22n+2(−1)nπ2n+1∑k=0∞(−1)k(2k+1)2n+1=(2n)!2(−1)n(2π)2n+1(ζ(2n+1,14)−ζ(2n+1,34)){displaystyle forall ,nin mathbb {N} _{0}colon quad E_{2n}={frac {(2n)!,2^{2n+2}}{(-1)^{n}pi ^{2n+1}}}sum _{k=0}^{infty }{frac {(-1)^{k}}{(2k+1)^{2n+1}}}={frac {(2n)!,2}{(-1)^{n}(2pi )^{2n+1}}}left(zeta (2n+1,{tfrac {1}{4}})-zeta (2n+1,{tfrac {3}{4}})right)}

mittels der Hurwitzschen Zetafunktion ζ{displaystyle zeta } falls n≠0{displaystyle nnot =0} ist, darstellen.
Und unter Ausnutzung ihrer Funktionalgleichung (dort mit m=1, n=4) die elegante Beziehung


E2n=42n+1ζ(−2n,14){displaystyle E_{2n}=4^{2n+1}zeta (-2n,{tfrac {1}{4}})}

aufstellen, die diese Zahlen als skalierte Funktionswerte dieser auf C∖{1}{displaystyle mathbb {C} setminus {1}} holomorphen Funktion identifiziert.
Somit erhalten wir auch


E2n=−42n+1B2n+1(14)2n+1{displaystyle E_{2n}=-4^{2n+1}{frac {B_{2n+1}({tfrac {1}{4}})}{2n+1}}}

was einen direkten Zusammenhang mit den Bernoulli-PolynomenBn(x){displaystyle B_{n}(x)} und somit zu den Bernoulli-Zahlen herstellt. Außerdem gilt


E2n=(−1)n4n+1(2n)!π2n+1⋅β(2n+1),{displaystyle E_{2n}={frac {(-1)^{n}4^{n+1}(2n)!}{pi ^{2n+1}}}cdot beta (2n+1),}

wobei β(s){displaystyle beta (s)} die Dirichletsche Betafunktion bezeichnet.



Eulersche Polynome |


Nicht zu verwechseln mit den Euler-Polynomen

Die Eulerschen Polynome En:R→R{displaystyle {text{E}}_{n}colon mathbb {R} to mathbb {R} } werden meistens durch ihre erzeugende Funktion


2extet+1=∑n=0∞En(x)tnn!{displaystyle {frac {2e^{xt}}{e^{t}+1}}=sum _{n=0}^{infty }{text{E}}_{n}(x){frac {t^{n}}{n!}}}

implizit definiert.
Die ersten lauten



E0(x)=1{displaystyle {text{E}}_{0}(x)=1}

E1(x)=x−12{displaystyle {text{E}}_{1}(x)=x-{tfrac {1}{2}}}

E2(x)=x2−x=x(x−1){displaystyle {text{E}}_{2}(x)=x^{2}-x=x(x-1)}

E3(x)=x3−32x2+14=14(2x−1)(2x2−2x−1){displaystyle {text{E}}_{3}(x)=x^{3}-{tfrac {3}{2}}x^{2}+{tfrac {1}{4}}={tfrac {1}{4}}(2x-1)(2x^{2}-2x-1)}

E4(x)=x4−2x3+x=x(x−1)(x2−x−1){displaystyle {text{E}}_{4}(x)=x^{4}-2x^{3}+x=x(x-1)(x^{2}-x-1)}

E5(x)=x5−52x4+52x2−12=12(2x−1)(x2−x−1)2{displaystyle {text{E}}_{5}(x)=x^{5}-{tfrac {5}{2}}x^{4}+{tfrac {5}{2}}x^{2}-{tfrac {1}{2}}={tfrac {1}{2}}(2x-1)(x^{2}-x-1)^{2}}

E6(x)=x6−3x5+5x3−3x=x(x−1)(x4−2x3−2x2+3x+3){displaystyle {text{E}}_{6}(x)=x^{6}-3x^{5}+5x^{3}-3x=x(x-1)(x^{4}-2x^{3}-2x^{2}+3x+3)}


Man kann sie aber auch zu E0(x)=1{displaystyle {text{E}}_{0}(x)=1} und dann für n∈N{displaystyle nin mathbb {N} } über die Gleichung


En(x)=∫cxnEn−1(t)dt{displaystyle {text{E}}_{n}(x)=int _{c}^{x}n{text{E}}_{n-1}(t),{text{d}}t}

induktiv definieren, wobei die untere Integrationsgrenze c{displaystyle c} für ungerades n{displaystyle n} 1/2 ist und für gerades n{displaystyle n} Null ist.


Die Eulerschen Polynome sind symmetrisch um 12{displaystyle {tfrac {1}{2}}}, d. h.


En(12+x)=(−1)nEn(12−x)bzw.En(x+1)=(−1)nEn(−x){displaystyle {text{E}}_{n}({tfrac {1}{2}}+x)=(-1)^{n}{text{E}}_{n}({tfrac {1}{2}}-x)qquad {bzw.}qquad {text{E}}_{n}(x+1)=(-1)^{n}{text{E}}_{n}(-x)}

und ihre Funktionswerte an den Stellen 12{displaystyle {tfrac {1}{2}}} und 0{displaystyle 0} der Beziehung


En(12)=2−nEn{displaystyle {text{E}}_{n}({tfrac {1}{2}})=2^{-n}E_{n}}

und


En−1(0)=(2n+1−2)Bnn{displaystyle {text{E}}_{n-1}(0)=(2^{n+1}-2){frac {B_{n}}{n}}}

genügen, wobei Bn{displaystyle B_{n}} die Bernoulli-Zahl zweiter Art bezeichnet. Ferner haben wir die Identität


En(x+1)+En(x)=2xn{displaystyle {text{E}}_{n}(x+1)+{text{E}}_{n}(x)=2x^{n}}

Das Eulersche Polynom En{displaystyle {text{E}}_{n}} hat für n > 5 weniger als n reelle Nullstellen.
So hat zwar E5{displaystyle {text{E}}_{5}} fünf (allerdings zwei doppelte, sprich nur drei verschiedene), aber schon E6{displaystyle {text{E}}_{6}} nur die zwei (trivialen) Nullstellen bei 0 und bei 1.
Sei R(n)={x∈R:En(x)=0}{displaystyle R(n)={xin mathbb {R} colon {text{E}}_{n}(x)=0}} die Nullstellenmenge. Dann ist


12|R(n)|+1≤minR(n)≤maxR(n)≤12|R(n)|{displaystyle -{tfrac {1}{2}}|R(n)|+1leq min R(n)leq max R(n)leq {tfrac {1}{2}}|R(n)|}

– wobei im Fall n=5 die Anzahl |R(5)|{displaystyle |R(5)|} als 5 zu bewerten ist, da die Nullstellen mit ihrer Vielfachheit gezählt werden müssen – und es gilt


limn→|R(n)|n=2πe≈0,2342{displaystyle lim _{nto infty }{frac {|R(n)|}{n}}={frac {2}{pi e}}approx 0{,}2342}

wobei die Funktion |⋅|{displaystyle |cdot |} angewandt auf eine Menge eigentlich deren Elementanzahl angibt.



Vorkommen |



Taylorreihen |


Die Folge der Eulerschen Zahlen En{displaystyle E_{n}} tritt zum Beispiel in der Taylorentwicklung von


sec⁡(x)=1cos⁡(x)=1cosh⁡(ix)=∑n=0∞(−1)nEnxnn!{displaystyle sec(x)={frac {1}{cos(x)}}={frac {1}{cosh(mathrm {i} ,x)}}=sum _{n=0}^{infty }(-1)^{n}E_{n}{frac {x^{n}}{n!}}}

auf. Sie ist verwandt mit der Folge der Bernoulli-Zahlen Bn{displaystyle B_{n}} was man auch an der Darstellung


csch⁡(x)=1sinh⁡(x)=∑n=0∞(2−2n)Bnxn−1n!{displaystyle operatorname {csch} (x)={frac {1}{sinh(x)}}=sum _{n=0}^{infty }(2-2^{n})B_{n}{frac {x^{n-1}}{n!}}}

erkennt.
Aus dem Konvergenzradius der Taylorentwicklung der Sekans-funktion – der Cosinus im Nenner dort wird 0 bei π2{displaystyle {tfrac {pi }{2}}} – von π2{displaystyle {tfrac {pi }{2}}} folgt aus dem Wurzelkriterium das lim suplog⁡|Enn!|∼nlog⁡(2π){displaystyle limsup log |{tfrac {E_{n}}{n!}}|sim nlog left({tfrac {2}{pi }}right)} asymptotisch gelten muss.
Sie treten natürlich auch in den Taylorreihen der höheren Ableitungen vom Secans hyperbolicus bzw. der Gudermannfunktion auf.



Integrale |


Auch bei manchen uneigentlichen Integralen treten sie auf; beispielsweise bei dem Integral



0∞lnn⁡(x)1+x2dx=|En|(π2)n+1{displaystyle int limits _{0}^{infty }{frac {ln ^{n}(x)}{1+x^{2}}},dx=|E_{n}|left({frac {pi }{2}}right)^{n+1}}.


Permutationen |


Die Eulerschen Zahlen kommen beim Zählen der Anzahl alternierender Permutationen mit gerader Elementanzahl vor. Eine alternierende Permutation von Werten ist eine Auflistung dieser Werte a1,a2,…,a2n{displaystyle a_{1},a_{2},ldots ,a_{2n}}, so dass diese Permutation kein Tripel aj−1,aj,aj+1{displaystyle a_{j-1},a_{j},a_{j+1}} mit 1<j<2n{displaystyle 1<j<2n} enthält, das geordnet ist. Allgemein gilt für die Anzahl A2n{displaystyle A_{2n}} der alternierenden Permutationen von 2n{displaystyle 2n} Elementen (die vergleichbar sind)



A2n=2|E2n|{displaystyle A_{2n}=2|E_{2n}|},

wobei der Faktor zwei dadurch entsteht, dass man jede Permutation durch Umdrehen der Reihenfolge in eine andere alternierende Permutation überführen kann. Für eine beliebige (also auch ungerade) Anzahl n∈N0{displaystyle nin mathbb {N} _{0}} gilt


An=2n!αn{displaystyle A_{n}=2,n!,alpha _{n}}

mit α0=α1=1{displaystyle alpha _{0}=alpha _{1}=1} und


αn=12n∑j=0n−n−1−j{displaystyle alpha _{n}={frac {1}{2n}}sum _{j=0}^{n-1}alpha _{j}alpha _{n-1-j}}

für n≥2{displaystyle ngeq 2}, womit man einen weiteren effizienten Algorithmus auch zur Bestimmung der E2n{displaystyle E_{2n}} erhält. Für ungerades n{displaystyle n} werden die Werte An2{displaystyle {tfrac {A_{n}}{2}}} auch Tangentenzahlen genannt.



Literatur |


  • J. M. Borwein, P. B. Borwein, K. Dilcher, Pi, Euler Numbers, and Asymptotic Expansions, AMM, V. 96, No. 8, (Oct. 1989), pp. 681–687


Einzelnachweise |




  1. M. Abramowitz amd I. Stegun, Handbook of Mathematical Functions. Dover, N.Y. 1964, p. 807



Weblinks |



  • NIST Digital Library of Mathematical Functions


  • Eric W. Weisstein: Eulersche Zahlen. In: MathWorld (englisch).

  • Folge A122045 in OEIS




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