Bockenrod (Reichelsheim) Inhaltsverzeichnis Geographie | Geschichte | Weblinks | Einzelnachweise |...


Ort im OdenwaldkreisReichelsheim (Odenwald)Ehemalige Gemeinde (Odenwaldkreis)Ersterwähnung 1324Gemeindeauflösung 1971


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Bockenrod

Gemeinde Reichelsheim (Odenwald)

49.7088888888898.8627777777778198Koordinaten: 49° 42′ 32″ N, 8° 51′ 46″ O

Höhe:
198 m ü. NHN

Fläche:
2,06 km²[1]

Einwohner:
114[2]

Bevölkerungsdichte:
55 Einwohner/km²

Eingemeindung:
1. Februar 1971
Eingemeindet nach:

Beerfurth

Postleitzahl:
64385

Vorwahl:
06164

Bockenrod ist ein Ortsteil der Gemeinde Reichelsheim (Odenwald) im südhessischen Odenwaldkreis.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


  • 2 Geschichte


    • 2.1 Historische Ortsnamen


    • 2.2 Erzabbau




  • 3 Weblinks


  • 4 Einzelnachweise





Geographie |


Bockenrod liegt im Odenwald im südlichen Teil im Tal der Gersprenz. Am Ortsrand verlaufen die Bundesstraße 38 und die Landesstraße 3105. Für den Bergbaubetrieb dieser Gegend war Bockenrod die Verladestation an der Reinheim-Reichelsheimer-Eisenbahn für abgebautes Erz.



Geschichte |


Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1324.


Im Jahr 1884 wurde in Bockenrod ein Schulhaus gebaut, das 8.864,24 Mark kostete. Am Montag, dem 4. Mai 1885, begann der Unterricht mit 51 Schülern. Zuvor waren die Schüler zur Schule in Reichelsheim geschickt worden. Der aus Worms stammende Lehrer Heinrich Hallein hielt in Bockenrod fast 40 Jahre den Schulunterricht und wohnte in dem Schulgebäude. Am 1. Juni 1924 wurde der Lehrer Heinrich Hallein pensioniert und starb am 7. Januar 1929. Am 20. März 1940 wurde der letzte Schulunterricht in Bockenrod von dem Lehrer Leonhard Giegerich gehalten und die Schule für immer geschlossen.


Am 1. Dezember 1900 fand in ganz Deutschland ein Volkszählung statt. In Bockenrod wurden 165 Einwohner (80 männliche und 85 weibliche) gezählt.
Bei der Volkszählung im Dezember 1910 zählte Bockenrod 145 Einwohner.


Anfang Mai 1909 wurde der Bau einer Wasserleitung beschlossen, die im Oktober 1909 fertiggestellt war und 55.000 Mark kostete.


Bekanntmachung aus dem „Centralanzeiger für den Odenwald“ (Erbacher Kreisblatt):





„Mit den Posthilfstellen in Bockenrod, Unter-Ostern und Rohrbach (Kr. Erbach i.O.) sind Telegraphenanstalten nebst öffentlicher Sprechstelle und Unfallmeldestelle vereinigt worden. Darmstadt, 28. Mai 1907. Kaiserliche Ober-Postdirektion. J. P. Dingeldey.“





Bis zum 31. Dezember 1918 wurden 18 Männer aus Bockenrod zum Kriegsdienst eingezogen. Sechs Soldaten aus Bockenrod sind im Ersten Weltkrieg gefallen oder an den Kriegsfolgen gestorben: Sebastian Arras, Adam Bräunig, Georg Adam Götz, Johannes Gräber II, Johannes Hoffarth und Adam Steiger (Quelle: Evangelischer Heimat Bote Reichelsheim). Ab April 1916 waren sechs gefangene Russen bei den Bauern in Bockenrod als Arbeiter tätig, die von einem Landsturmmann bewacht wurden.


Im November und Dezember 1919 wurden in Bockenrod die Leitungen für elektrisches Licht verlegt. Am Donnerstag, dem 18. Dezember 1919, abends 5 Uhr, brannten zum ersten Mal die elektrischen Lampen in Bockenrod.


Am 1. Februar 1971 wurde Bockenrod im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Gemeinde Beerfurth eingegliedert,[3] die am 1. August 1972 zur Gemeinde Reichelsheim i. Odw. kam.[4]



Historische Ortsnamen |


In den historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):



  • Bockerode (1324)

  • Buckenrode (1357)

  • Bockenrade (1431)

  • Buckerode (1438)

  • Bockenrode (1443)



Erzabbau |


Georg Steiger, ein Lattenschnitter aus Bockenrod, entdeckte 1880 im Kohlwald bei Bockenrod ein reichhaltiges Erzlager, für das die Firma de Wendel aus Fohrbach in Lothringen die Abbaurechte erwarb. Von der Haltestelle Bockenrod aus ging eine Drahtseilbahn, die allein mit der Schwerkraft betrieben wurde, wobei sie eine volle Hängelore nach unten zog und zwei leere nach oben, zum heutigen Schießstand Vierstöck. In der Darmstädter Zeitung vom 28. April 1886 ist darüber folgendes zu lesen:


„Seit einigen Tagen befindet sich die von der Fa. Adolf Bleichert und Komp., Leipzig-Gohlis, nach ganz neuem System erbaute Drahtseilbahn in Betrieb, welche die Manganerze von den de Wendelschen Gruben an die Staatsstraße nach Bockenrod bringen soll. Die Länge der Bahn, an welcher beinah 3/4 Jahr mit zahlreichen Arbeitern gearbeitet wurde, beträgt 2200 Meter und sie besitzt eine Leistungsfähigkeit pro Tag von zirka 25 befrachteten Doppelwaggons (Eisenbahnwagen).“


Der Lehrer Heinrich Hallein aus Bockenrod schrieb in seiner Schulchronik:





„Mit dem 1. Oktober 1900 wurde das hiesige Manganerzbergwerk geschlossen, nachdem es 17 Jahre bestanden hatte. Die Ursache war die geringe Ausbeute an Mangan. Von der Gesellschaft de Wendel in Saarbrücken wurden die Einrichtungen und Maschinen nach Wald-Michelbach geschafft und die dortigen Manganerzlager in Angriff genommen.“





Von dieser Drahtseilbahn ist heute nichts mehr zu sehen. Was übrig geblieben ist, ist nur noch ein Name. Dort, auf halber Strecke zwischen Bockenrod und dem Schießstand, liegt ein landwirtschaftliches Gehöft, das im Volksmund "Droohtsaals", sprich Drahtseilbahn, genannt wird, da die Seilbahn direkt an diesem Hause vorbeiführte.


Die Haltestelle Bockenrod am Streckenkilometer 16,2 der Reinheim-Reichelsheimer-Eisenbahn war mit einer Wellblechhalle ausgestattet, die als Schalter- und Warteraum diente. Neben dem Bahnsteig war ein zusätzliches Ladegleis vorhanden.



Weblinks |




  • Ortsteil Bockenrod im Internetauftritt der Gemeinde Reichelsheim.


  • Bockenrod, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).


  • Literatur über Bockenrod in der Hessischen Bibliographie



Einzelnachweise |




  1. Daten/ Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Reichelsheim, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2016. 


  2. Ortsteil Bockenrod im Internetauftritt der Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im Juli 2018


  3. Der Hessische Minister des Inneren: Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]). 


  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357 und 359. 


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